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Max Weber

Denken in einer entzauberten Welt | Einführung in Leben und Werk des Soziologen | Mit bebildertem Stadtrundgang durch Heidelberg
CHF27.90
2.6 % TVA incluse

Produit

RésuméMax Weber ist der wichtigste deutsche Denker der Jahrhundertwende, ein liberaler Patriot und Familienmensch. Das Leitmotiv seines intellektuellen Schaffens liegt in der Idee eines westlichen Rationalismus, dessen zweifelhaftes Verdienst es ist, unsere Welt »entzaubert« zu haben. Obwohl ursprünglich als Jurist ausgebildet, forscht Weber nicht nur in den Bereichen der Soziologie, Ökonomie, Kultur- und Geschichtswissenschaften, sondern äußert sich auch engagiert zu den politischen Fragen seiner Zeit. Er trägt dazu bei, dass der Weimarer Reichspräsident direkt gewählt wird. Als liberaler Jurist und Nationalökonom verteidigt Weber den Kapitalismus gegenüber seinem Antagonisten Karl Marx, der mit ihm zu den Begründern der Soziologie zählt. Seine berühmteste These besagt, dass die Ethik des enthaltsamen Protestantismus wesentlich zur Entstehung des Kapitalismus beigetragen hat. Auch wenn der Soziologe Max Weber selbst einer calvinistisch-zweckorientierten Arbeitsmoral folgte, geriet diese Haltung wieder und wieder in Konflikt mit seinen privaten Ausschweifungen. Fesselnd und kenntnisreich porträtiert Hans-Martin Schönherr-Mann die Überzeugungen und biografischen Stationen Webers und beschreibt die Grundzüge seines Denkens.
Détails
ISBN/GTIN978-3-7374-0307-8
Type de produitLivre
Type de reliureCartonné
Pays de publicationAllemagne
Année de parution2024
Date de parution20.09.2024
Pages160 pages
LangueAllemand
DimensionsLargeur 135 mm, Hauteur 210 mm
Illustrationsfarbige Abbildungen, Karten
Id-produit de l'éditeur626-60350
BZ n°46691660

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
VorbemerkungWer ist Max Weber? Wissenschaftler, politischer Denker, FamilienmenschI. TeilAufstieg eines nationalliberalen Juristen und Ökonomen vor 1900Freiburg: Das deutsche Bürgertum im Zeichen des ImperialismusBerlin: Protestantismus, Patriotismus, Liberalismus als familiäre PrägungenOstelbien: Das Gehäuse der Hörigkeit und das gefährdete DeutschtumHeidelberg: Die familiäre Kontrolle der Leidenschaften und ihr Scheitern II. TeilNach 1900: Die Entstehung seiner bedeutendsten Theorien Die Wissenschaftslehre: Relativität und Subjektivität der modernen WissenschaftenRom: Die Protestantismusthese: religiöse Askese als Triebfeder des KapitalismusSt. Louis: Die Europäisierung der religiösen und rassistischen USAPersönlichkeiten im Heidelberger Salon und erste LiebeFrankfurt/M.: Der Werturteilsstreit in der SoziologieIII. TeilAb 1914: Politisches Denken und Handeln im Dienst der NationErster Weltkrieg als Ende der WerturteilsfreiheitDie politische Philosophie: Führerdemokratie zwischen Charisma und VerantwortungWien 1918: Rückkehr an die Universität aus selbstverschuldeten GeldnötenWeimarer Republik: die Direktwahl des PräsidentenIV. TeilNach dem Ersten Weltkrieg: erschütterte Lebensführung wie FortschrittshoffnungenDie Soziologie jenseits der großen GesellschaftstheorieMünchen: Verteidigung Ernst Tollers und Konflikt mit rechten Studenten Die Religionssoziologie: Rationalisierung als universalhistorischer ProzessNach jahrzehntelangen Qualen der Liebe Münchner FreudenNachbetrachtungDer weise, einsame Führer oder der 'Galilei der Geisteswissenschaften'?LiteraturhinweisePersonenregistermehr
Leseprobe
VORBEMERKUNG Wer ist Max Weber? Wissenschaftler, politischer Denker, FamilienmenschMit einem langsamen Bohren von harten Brettern sei Politik vergleichbar, und zwar mit Leidenschaft und Augenmaß - diese Formulierung kennt fast jeder an Politik Interessierte. Nicht ganz so viele wissen, dass Max Weber das sagte. Nur einem Fachpublikum dürfte bekannt sein, dass er das in seinem berühmten Münchner Vortrag Politik als Beruf am 28. Januar 1919 äußert, also nach dem Zusammenbruch des kaiserlichen Deutschland und mitten während dessen Neuordnung, auf die er durchaus einwirkt. Viele kennen auch, die in diesem Vortrag enthaltene Unterscheidung, dass Politiker entweder für die Politik oder von der Politik leben. Noch heute ärgert man seine politischen Feinde, wenn man sie zu letzteren zählt. Dabei war diese Unterscheidung schon überholt, als Weber sie äußert, stammt sie schließlich aus dem 19. Jahrhundert, als die Politik entweder von Adligen oder reichen Bourgeois dominiert wird, die kein Geld verdienen müssen - eine Gruppe, zu der Weber selber zählt. Aus Politik als Beruf ist intellektuell Gebildeten vielleicht noch die Unterscheidung von Gesinnungs- und Verantwortungsethik bekannt. Letztere wird im 20. Jahrhundert Karriere machen, freilich nicht nur im Sinn von Max Weber. Politiker sollen verantwortungsvoll ihr Handeln an den absehbaren Folgen orientieren und nicht an hehren Ideen, damit sie nicht Vabanque spielen und womöglich allen schaden. Aber Verantwortung tragen für Weber nur führende Politiker und Manager, nicht die Bevölkerung. Das hat sich bis heute weitgehend durchgesetzt. Dass jeder Mensch für sein Leben selbst verantwortlich ist und darüber mündig entscheiden darf, das hätte Weber abgelehnt und das sieht man in den meisten politischen Lagern auch heute nicht gern. Als er am 14. Juni 1920 überraschend stirbt, ist er einer breiteren Öffentlichkeit weniger als Wissenschaftler denn als beeindruckender politischer Redner für die liberale DDP (Deutsche Demokratische Partei) bekannt. Dabei tritt er für ein demokratisches, aber autoritär geführtes und vor allem national starkes Deutschland ein. Die Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg ist für ihn die Katastrophe seines Lebens. Allerdings passiert ihm zwei Jahrzehnte vorher eine persönliche Katastrophe, die sein Leben nachhaltig verändert und über deren Hintergründe sich spekulieren lässt. Er ist an einem Vorbereitungsgremium für die Ausarbeitung der Weimarer Verfassung beteiligt. Weber plädiert dafür, dass der Präsident der Weimarer Republik eine starke Position erhält. Dass dadurch die Nazis an die Macht gelangen werden, kann er nicht ahnen. Obwohl seine Bemühungen um ein politisches Amt scheitern, wird er zur deutschen Delegation bei den Friedensverhandlungen in Versailles 1919 eingeladen. Sein Beitrag zur Begründung der Soziologie als Wissenschaft deutet sich am Ende seines Lebens nur schemenhaft an. Erst die posthume Herausgabe seiner umfänglichen sozialwissenschaftlichen Studien durch seine Frau Marianne Weber unter dem Titel Wirtschaft und Gesellschaft zwei Jahre nach seinem Tod lässt ihn neben die anderen Begründer der Soziologie Karl Marx, Émile Durkheim und Georg Simmel treten. Für Furore sorgen freilich bereits seine 1904 und 1905 erschienenen Studien über Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus. Indem er den asketischen Protestantismus, vor allem den Calvinismus, mitverantwortlich für die Entstehung des Kapitalismus macht, ärgert er manche religiös eingestellten Menschen und die Marxisten. Diese würden die protestantische Arbeitsethik doch eher als ein Produkt des Kapitalismus betrachten und nicht umgekehrt. Jene sehen die Religion damit zutiefst missverstanden. Der nicht religiöse, aber kirchlich durchaus eingebundene und engagierte Weber wird freilich Zeit seines Lebens auf den von ihm eruierten Zusammenhängen insistieren. Vergleichsweise unbekannt ist vielen sein Liebesleben. Was soll dieses auch mit seiner wissenschaftlichen und politischen Tätigkeit zu tun haben? Seine Ehe wird von der protestantischen Askese geprägt, die sich seiner Herkunft aus einem großbourgeoisen Familiengeflecht verdankt, in dem Ehen ähnlich wie im Adel familiär organisiert werden, so dass sie sich nicht der Liebe, gar der Leidenschaft oder dem Eros verdanken. Seinem Familienleben entspringend durchzieht aber die protestantische Askese auch sein Denken und zwar sowohl wissenschaftlich, als auch politisch.Dabei gerät er manchmal nicht nur intellektuell auf Abwege von der protestantischen Askese, vor allem politisch. Und im Alltagsleben ist er kaum zur Askese oder Zurückhaltung fähig, gerade wenn es um Genussmittel, Drogen und Medikamente geht. So berichtet die Gattin der Schwiegermutter schon in jungen Ehejahren: Max hat sich natürlich noch viel mehr als ich geödet - und behauptet, mindestens 40 Butterbrote aus Rache und etwa 20 Bier vertilgt zu haben, so dass er sich hernach einer Boa constrictor ähnlich fühlte, zumal er sich noch sechs Berliner Pfannkuchen einverleibt habe. Sein herrisches Auftreten, das seine Körpergröße und dessen Umfang noch unterstreichen, seine häufig provokanten Thesen und sein aggressiver Diskussionsstil wie andererseits seine so scharfe wie pathetische Rhetorik stehen im Kontrast zu seiner psychischen Labilität. Er leidet seit dem Ausgang des Jahrhunderts unter schweren neurotischen Störungen, die ihn zwingen seine universitäre Lehrtätigkeit aufzugeben. Erst in den letzten zwei Jahren seines Lebens wird er unter wirtschaftlichem Druck diese wiederaufnehmen. Fast zwei Jahrzehnte lebt er als Privatgelehrter vom ererbten und angeheirateten Vermögen. In dieser Zeit aber entstehen seine wichtigsten umfänglichen Werke zur Religionssoziologie, zur Wissenschaftslehre, zur Grundlegung der Soziologie und zur politischen Philosophie. Viele vergleichen ihn im 19. Jahrhundert mit Marx und Nietzsche oder mit Hannah Arendt und Jürgen Habermas im 20. Jahrhundert.mehr

Autor

HANS-MARTIN SCHÖNHERR-MANN lehrt politische Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und ist regelmäßiger Gastprofessor an den Universitäten Innsbruck, Eichstätt-Ingolstadt und der Venice International University. Seine Arbeitsgebiete sind u. a. Ethik, Hermeneutik und Sprachphilosophie. In der Weimarer Verlagsgesellschaft zuletzt von ihm erschienen: Friedrich Nietzsche. Leben und Denken (2020) und Hannah Arendt. Vom gefährlichen Denken (2023).
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